Psychosoziale Gesundheit

„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“, dieser Leitsatz ist allseitig anerkannt und eine wichtige Handlungsgrundlage im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Ein Beleg dafür ist die Einführung der Gefährdungsbeurteilung Psychischer Belastung vor mittlerweile 8 Jahren.
Und dennoch: soziodemografische Daten verzeichnen einen kontinuierlichen Anstieg von Erkrankungen und damit auch Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Belastungen. Über die Ursachen gibt es eine Vielzahl von Analysen und Reports, und das Problembewusstsein ist gewachsen, – doch die Komplexität des Problems macht Lösungsansätze zu einer besonderen Herausforderung.
Unumstritten ist jedoch: der Schlüssel für Veränderung muss in der Prävention liegen.

Buchtipps

Eine aktuelle Auswahl von Buch- und andere Medientipps, jeweils zu Themen in Vorbereitung oder zu bereits vorhandenen Themen des Magazins

16:9

1. Resilienz
Stress im Job, Sorgen in der Familie oder andere Konflikte können Menschen so belasten, dass es sie völlig aus der Bahn wirft, anderen wiederum gelingt es, trotz der Probleme im seelischen Gleichgewicht zu bleiben, oder es zumindest schneller wiederzuerlangen. Warum das so ist, hängt von der psychischen Widerstandskraft, der Resilienz ab. Die Psychotherapeutin Brigitte Dorst betrachtet Resilienz in diesem Buch besonders aus tiefenpsychologischer Sicht. Das komplexe Thema wird in vier Komplexen gut strukturiert dargestellt. In 1. „Schwierige Zeiten bewältigen“ wird neben Informationen zu Resilienz und zur Resilienzforschung auch das Thema Krisen- und Krisenbewältigung bearbeitet. In Teil 2 „Resilienz aus tiefenpsychologischer Sicht“ wird, kurz und auch für Laien gut verständlich, die Grundidee der Analytischen Psychologie erklärt sowie das Thema „Resilienz unter diesem Aspekt dargestellt. In den Teilen 3 „Die Seele stärken mit inneren Bildern“ und 4 „Mit sich selbst in Einklang kommen“ werden Übungen und wirksame Techniken aufgezeigt, mit denen die seelische Widerstandskraft gestärkt werden kann. Prof. Dr. Brigitte Dorst ist Psychotherapeutin in eigener Praxis, Lehranalytikerin und leitet seit vielen Jahren Meditationsgruppen im Zentrum für Meditation und Spirituelle Psychologie in Münster. Sie ist Autorin zahlreicher Vorträge und Veröffentlichungen u.a. zu: Symbolpsychologie, Krisenintervention, Psychotherapie und Spiritualität.
Resilienz 2018 Patmos Verlag 176 Seiten

2. Grüne Helfer für die Psyche
Dass Pflanzen einen positiven Einfluss auf die Psyche haben können, ist relativ gut bekannt. Baldrian, Melisse, Johanniskraut oder Ginko werden schon lange von Laien in diesem Sinne genutzt. Basierend auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung wird die spezielle Wirkung psychoaktiver Pflanzen und wie sie eingesetzt werden können dargestellt. Basisinformationen zur Phytotherapie, traditionelles Wissen und der aktuelle Forschungsstand in puncto Einsatz, Wirksamkeit und Qualitätskriterien in dem Kapitel „Phytotherapie – das Potenzial der Natur“. Verschiedenen Beschwerdekomplexen wie Angststörungen, Depressive Verstimmungen, Hirnleistungsstörungen, Nervosität und Unruhe, Schlafstörungen wird je ein Kapitel gewidmet.
Besonders ausführlich wird das Thema „Cannabis in der Medizin“ behandelt: Wirkung, Einsatzmöglichkeiten und gesetzliche Grundlagen, Wirkstoffe in den jeweiligen Produktgruppen und Qualitätskriterien.
Die Autorin und Wissenschaftsjournalistin Birgit Frohn studierte Biologie mit dem Schwerpunkt Neurophysiologie und Genetik.
192 Seiten, mvg Verlag 2020

3. Natural doping
Ein Praxisratgeber für alle, die fürchten, Fitness und Kraft nicht allein durch Training wieder auf ein akzeptables Level zu bringen. In dieser Enzyklopädie wurden zahlreiche Substanzen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Naturheilkunde, Ethnomedizin oder Phythotherapie zusammengetragen. Auch wenn es keine Wundermittel gibt, so sind doch eine Reihe von Substanzen dabei, deren Wirksamkeit vergessen oder dem Laien oftmals nicht so geläufig sind. Die Mittel werden nicht nur beschrieben, sondern auch deren spezifische Wirkung bewertet und einige der Bewertungen sind zusätzlich durch Selbstversuche der Autoren legitimiert.
2020 Riva Verlag 432 Seiten.

4. Perspektivenwechsel als Methode
Persönlichkeitsentwicklung durch den spielerischen Umgang mit Perspektiven.
Der Wirtschaftspsychologe und Coach Klaus Vollmer veranschaulicht seine Ideen unterhaltsam durch filmische Beispiele, sowie Techniken der Regie und Kamera. So vermittelt er fundiert und anschaulich zugleich, wie es gelingen kann, aus gewohnten Denkmustern und altbekannten Konfliktschleifen auszubrechen.
Wissenschaftliche Hintergründe und konkrete Handlungsanleitungen machen das Buch zu einer guten Grundlage, den Perspektivenwechsel anzuwenden. Trainer_innen, Coaches und Berater_innen erhalten mit diesem Buch eine Fülle an »Arbeitsmaterial«.
2020 Beltz, 293 Seiten

5. Raus aus der ewigen Dauerkrise
Psychologie als Gesellschaftspolitik: Wir müssen unser Denken und unsere Denkmuster ändern, um die Krisen unserer Zeit zu meistern, fordert Maren Urner, Professorin für Medien-Psychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln.
Nach ihrem Bestseller „Schluss mit dem täglichen Weltuntergang“ präsentiert die Kognitions- und Neurowissenschaftlerin Maren Urner in ihrem neuen Buch Methoden, die uns helfen, gesellschaftliche und persönliche Krisen zu meistern, indem wir unsere Denkmuster ändern und unser Denken neu ausrichten.
Krisen haben Konjunktur – unser Alltag ist vielfach geprägt von persönlichen Herausforderungen (Privates und Berufliches unter einen Hut bringen, Gutes tun, immer up to date sein …) und gesellschaftlichen Problemen (Klima-Krise, Corona-Krise, Finanz-Krise, Wirtschafts-Krise, Rechtspopulismus).
Wie treffen wir hier die richtigen Entscheidungen?
Wir kriegen wir es hin, Gutes zu tun und uns dabei gut zu fühlen? Die gewohnten Rezepte und Denkmuster sind überholt und funktionieren in Zeiten wie diesen nicht mehr, sagt Maren Urner. Folgen wir unseren biologischen Mustern wie Sicherheitsstreben, Kosten-Nutzen-Analysen und Lager-Denken, ist der Misserfolg vorprogrammiert.
Diesem „statischen“ Denken setzt Maren Urner ein Modell des „dynamischen“ Denkens entgegen, das sie aus neuen Erkenntnissen der neurowissenschaftlichen und psychologischen Forschung entwickelt.
Quelle: Pressetext Verlag Dreomer Knaur
2021 Dreomer 281 Seiten