BGM post Corona

Die Corona Pandemie hat bewirkt, dass das Bewusstsein für die eigene Gesundheit gestiegen ist. Das hat Konsequenzen für die gesamte Gesundheitspolitik und damit auch für das Betriebliche Gesundheitsmanagement.
Besonders der Bereich Prävention hat in der Arbeitswelt eine höhere Relevanz bekommen und das BGM wird künftig nicht nur an Bedeutung gewinnen, sondern noch deutlicher am Erfolg gemessen als bisher.
BGM auf dem Prüfstand: Wie und welche Kriterien hier angelegt werden sollten – dazu Analysen und Vorschläge für neue Konzepte.

8. BGM-Kongress Köln

Einige von Deutschlands bekanntesten Präventionsexperten waren auf dem 8. BGM-Kongress in Köln die Referenten. Im Fokus stand BGM in Zeiten von Digitalisierung, Homeoffice und veränderter Arbeitswelt: ein neues BGM. Mit einigen Referenten haben wir Interviews geführt und Vorträge aufgezeichnet.
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16:9

Nicht virtuell wie so vieles in den vergangenen Monaten, sondern real und sehr präsent stehen auf diesem Podium die Preisträger des „DEUTSCHEN BGM-FÖRDERPREISES“, der auf dem 8. BGM Kongress in Köln zum sechsten Mal verliehen wurde. Drei Unternehmen ist es gelungen, mit ihren Ideen die Jury zu überzeugen.

ANDREAS STORM, Vorstandsvorsitzender der DAK
Der dritte Preis ging an ein mittelständisches Unternehmen, dass in sehr beeindruckender Weise gezeigt hat, wie es gerade auch mit der neuen Technologie ein BGM Konzept in seinen Filialen umsetzt. Der zweite Preis an das spannende Thema Stimmgesundheit. Und ich freue mich sehr, dass der erste Preis an ein Unternehmen geht, dass im Bereich der Gesundheitswirtschaft, der Gesundheitsberufe tätig ist. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass es ein BGM Hybrid Projekt gibt beim Verbund Katholischer Kliniken in Düsseldorf

Die DAK-Gesundheit, eine der größten Krankenkassen in Deutschland, ist Mitinitiator des Preises und Förderer dieses BGM Kongresses.
Für Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK, ist BGM schon lange ein unverzichtbarer Bestandteil in der Prävention.

ANDREAS STORM, Vorstandsvorsitzender der DAK
„Sie können nur gewinnen! Wenn man ein gutes BGM Konzept in seinen Unternehmen einführt, dann profitieren in erster Linie die Mitarbeitende, aber es profitiert auch das Unternehmen und die Arbeitgeberseite ganz stark davon.“

An zwei Kongresstagen ging es um Konzepte, Strategien und Praxisansätze für ein zukunftsgerichtetes Betriebliches Gesundheitsmanagement. In Vorträgen, Workshops und Diskussionen mit BGM- und Präventionsexperten aus Wissenschaft und Praxis wie Professor Volker Nürnberg, der den Kongress auch moderierte.

PROF. DR. VOLKER NÜRNBERG, BDO
„Die größte Herausforderung im Gesundheitswesen, die ist ganz dramatischer Art, das ist nämlich die Digitalisierung. Ich habe es mal umschrieben mit von Gutenberg zu Zuckerberg. Das ist so der Sprung, den wir jetzt machen müssen Es gibt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, nach der ist Deutschland in der Digitalisierung in der Europäischen Union auf Platz 16 von 17.“

Mehr Prävention ist das Anliegen des Soziologen und Gesundheitswissenschaftlers Professor Bernhard Badura.

PROF. Dr. BERNHARD BADURA, Gesundheitswissenschaftler
„Wir müssen uns also ernsthaft Gedanken machen, auch die Krankenkassen, wenn sie pro Jahr 16 Milliarden ausgeben, mittlerweile für Krankengeld und davon ein erheblicher Teil davon, ein zunehmender Teil geht auch da drauf für chronische, für psychische Erkrankungen, dann ist das auch ein weiterer Punkt, über den man sich Gedanken machen muss. Könnte man nicht einen Teil dieser Milliarden sinnvoller in die Prävention, Verhütung, Gesundheitsförderung, Gesundheitsmanagement investieren? Sollte man nicht den Firmen Anreize geben, dass sie mehr für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun, wenn sie das schon von alleine nicht können oder wollen?“

BGM aber richtig, dazu Oliver Walle vom Bundesverband für Betriebliches Gesundheitsmanagement.

OLIVER WALLE, Vorsitzender BBGM
„Eine weitere Frage, die sich natürlich auch immer wieder stellt, ist: Was ist eigentlich ein betriebliches Gesundheitsmanagement? Ich selbst bin seit mittlerweile 19 Jahren auch in der Beratung bei Unternehmen unterwegs und erfahre sehr oft, dass man eigentlich Gesundheitsförderung macht, aber gerne über das BGM redet.“

Über das Betriebliche Gesundheitsmanagement miteinander reden, mit Experten diskutieren, sich über neue Gesundheitsprodukte informieren und dabei vielleicht Ideen und Anregungen für Aktivitäten im Unternehmen finden, das konnten die Teilnehmer hier ganz direkt, denn der Kongress fand als 2 G Veranstaltung vor Ort statt. Und passend zur Digitalisierung, einem der zentralen Kongressthemen gab es nicht nur eine Reihe digitaler Angebote, die Teilnehmer konnten sich auch mit einer gut strukturierten APP durch den Kongress navigieren.